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Solaranlage

Strom ins Netz einspeisen: Das ist zu beachten

Für das Einspeisen von überschüssigen Strom Ihrer Solaranlage werden Sie vergütet. Aber wie viel bekommen Sie wirklich und was ist zu beachten? Alles wichtige in diesem Beitrag.

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Geschrieben von Armin Hirschfeld

Zuletzt aktualisiert: 01.07.2024

Eine große Solaranlage sorgt bei den meisten Haushalte für einen hohen Autarkiegrad. Die Anlage produziert ausreichend Strom, um den Eigenbedarf weitesgehend zu decken. Aber was macht man, wenn man die PV-Anlage mehr Strom produziert, als Sie verbrauchen können? Die Netzbetreiber ermöglichen Ihnen, diesen Überfluss ins Netz zu geben ("einzuspeisen") und zu verkaufen.

In diesem Beitrag wollen wir mal klären, was die Einspeisung genau ist, wie viel Geld durch sie verdient werden kann und ob sich eine Einspeisung überhaupt lohnt.

Was ist die Einspeisung?

Betreibst du eine Photovoltaikanlage, dann verbrauchst du den Großteil der erzeugten Energie im eigenen Haushalt. Das ist auch am wirtschaftlichsten, weil du damit den Netzbezug sparst. In den Sommermonaten kommt es zu einer sehr großen Erzeugung von Strom. Du hast also viel mehr Strom, als du selber verbrauchen kannst. Der Strom wird in das öffentliche Netz abgeführt, also eingespeist. Der überflüssige Strom wird eingespeist, also verkauft.

Wie viel Geld bekomme ich für die Einspeisung?

Die genaue Vergütung für die Einspeisung ins Netz hängt immer vom aktuellen Vergütungssatz zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme ab. Die genaue Höhe wird von der Bundesregierung im Rahmen des EEG festgelegt. Die aktuelle Einspeisevergütung liegt für Anlagen bis 10 kWp bei 8,11 ct / kWh (Stand Mai 2024). Dieser Betrag verringert sich alle 6 Monate um 1%. Ab August gibt es also nur noch eine Einspeisevergütung von 8,10 ct / kWh.

Bekomme ich als PV-Anlagenbesitzer also immer weniger Geld?

Nur bedingt. Falls Sie bereits eine Anlage besitzen, sind Sie von den sinkenden Vergütungssätzen nicht betroffen. Sie werden weiterhin mit der Einspeisevergütung entlohnt, die Sie auch zum Zeitpunkt der Inbetriebnahme erhalten haben. Auch wenn Sie sich heute eine neue Solaranlage anschaffen, sichern Sie sich damit den aktuellen Vergütungssatz für Einspeisung. Dieser Betrag bleibt Ihnen für 20 Jahre festgeschrieben.

Die Senkung der Einspeisevergütungen bezieht sich also immer nur auf den Zeitpunkt der Inbetriebnahmen und dient als Anreiz für eine zeitnahe Installation einer Solaranlage im Sinne der Energiewende.

Was passiert nach den 20 Jahren der Einspeisung?

Viele Hausbesitzer fragen sich jetzt, ob sie nach dem Zeitraum der 20 Jahre gar kein Geld mehr für die Einspeisung bekommen. Warum sollte man auch seinen Strom ins Netz abgeben, wenn man dafür gar nichts bekommt.

Tatsächlich bekommen Sie auch nach den 20 Jahren weiterhin Geld für die Einspeisung von Ihrem Netzbetreiber. Der einzige Unterschied ist, dass Ihnen kein fester Betrag zugesichert wird, sondern die Vergütung sich am aktuellen Marktpreis für Strom orientiert.

Das Marktniveau ändert sich andauernd, weshalb auch Ihre Vergütung variieren wird. Die Einspeisevergütung für die ersten 20 Jahre nach Inbetriebnahme haben also nur die Besonderheit, dass Ihnen ein fester Betrag als Absicherung zugeschrieben wird.

Ohne diese Sicherheit könnte es für Sie interessant werden, mit Ihrem überschüssigen Strom anders umzugehen. Hier sind Ihre grundsätzlichen Optionen nach den 20 Jahren:

  1. Weiterhin an den Netzbetreiber verkaufen: Sie könnten weiterhin Ihren überschüssigen Strom ins Netz einspeisen und eine Vergütung dafür kassieren. Diese ist eventuell niedriger als ihre aktuelle Einspeisevergütung.

  2. Eigenverbrauch anpassen: Statt dass Sie für einen möglicherweise niedrigeren Tarif Ihre Energie ins Netz geben, könnten Sie überlegen, Ihren Verbrauch zu steigern, z.B. durch die Nutzung eines Elektro-Fahrzeugs. Dem gegenübergestellt könnten Sie auch Ihre Anlagengröße reduzieren. Das kann vor allem dann Sinn machen, wenn einzelne PV-Module defekt gehen und Sie keine neuen nachkaufen, damit Sie keine Überschüsse haben.

  3. Strom direkt vermarkten: Statt den Strom an den Netzbetreiber zu verkaufen, kann der Strom direkt an der Energiebörse verkauft werden. Die Direktvermarktung hat den Vorteil, dass Sie eine Vergütung in Höhe der tatsächlich gehandelten Strompreise bekommen. Dafür benötigt es einige Änderungen in der Hardware Ihrer Solaranlage und die Anbindung an einen sogenannten “Direktvermarkter”.

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Vor- und Nachteile der Netzeinspeisung

Sicher ist die Einspeisung ins Netz keine wirklich attraktive Art, Geld zu verdienen, wenn man bedenkt, dass Sie nur 8,1 ct / kWh für eingespeisten Strom bekommen, aber in einigen Teilen Deutschlands ganze 35 ct / kWh oder mehr für den Netzbezug zahlen müssen.

Auf der anderen Seite stellt sich die Frage: Was ist die Alternative? Der andere Weg wäre eine Nulleinspeisung. Der Vorteil hier ist das geringere Maß an technischen Vorgaben und weniger Bürokratie. Die meisten Hausbesitzer nehmen dennoch den teilweise komplizierten Anmeldeprozess Ihrer Anlage in Kauf und entscheiden sich für eine Einspeisung ins Netz.

Natürlich ist die Netzeinspeisung keine Strategie, um als Hausbesitzer damit aktiv Geld zu verdienen, aber dennoch ist sie für die meisten Eigentümer immer noch die wirtschaftlichste Variante, vor allem im Sommer wenn die Solaranlage starke Überschüsse an Strom produziert, den der einzelne Haushalt gar nicht verwerten kann.

Warum sinkt die Einspeisevergütung?

Das stetige Sinken der Vergütungssätze für Solarstrom ist kein Zufall, sondern politisch gewollt. Es gibt eine Reihe von Gründen für die Degression, welche teilweise auf den ersten Blick nicht so einfach zu erkennen sind. Deswegen haben wir die wichtigsten Gründe einmal hier für Sie aufgelistet:

  1. Frühere Anschaffung: Je früher Sie sich eine Solaranlage anschaffen, desto mehr profitieren Sie vom aktuellen Vergütungssatz. Die Regierung möchte damit einen möglichst kurzfristigen Zuwachs an erneuerbaren Energiequellen in Form von Photovoltaikanlage erreichen.

  2. Sinkende Preise: Die einst sehr teure Solartechnologie in der Anschaffung wird für den Endverbraucher immer günstiger. Die hohen Preise sollten mit der ursprünglich sehr hohen Einspeisevergütung abgefangen werden. Mittlerweile ist die Technik um einiges günstiger. Demnach ist auch die Einspeisevergütung weniger.

  3. Mehr Effizienz: Die Degression soll die Hersteller dazu bringen, möglichst effiziente Produkte herzustellen. Die Käufer sollen einen Anreiz haben, diese effizienten Komponenten zu kaufen, anstatt sich auf eine hohe zugesicherte Einspeisevergütung zu verlassen.

Wie wird meine Einspeisevergütung gemessen?

Es gibt Zähler für beide Richtungen, die getrennt voneinander zählen, was ins Netz geht und was aus dem Netz kommt. Sie können entweder einen Bezugszähler plus Einspeisezähler haben oder Sie verwenden gleich einen Zweirichtungszähler, also eine Kombination aus beiden.

Damit messen Sie separat, was Sie ins Netz einspeisen, aber auch viel viel Strom Sie aus dem Netz beziehen. Die Strommenge, welche Sie am Einspeisezähler ablesen können, bekommen Sie vom Netzbetreiber zu Ihrem jeweiligen Vergütungssatz ausgezahlt.

Fazit: Lohnt es sich, Strom ins Netz einzuspeisen?

Mit der immer weiter sinkenden Einspeisevergütung sollte die Überschuss-Einspeisung nicht ihre erste Option sein, mit der überschüssigen Energie von der Solaranlage umzugehen. Die klare Empfehlung ist die Anpassung des Eigenverbrauchs wie z.B. durch die Anschaffung eines E-Autos oder Stromspeichers. Diese Geräte speichern den Strom und steigern damit Ihren Eigenverbrauch.

Erst wenn das alles nicht gehen sollte, stellt sich die Frage, ob die Energie eingespeist werden soll oder ob man sich für eine Nulleinspeisung oder sogar Inselanlage entscheidet. Nach wie vor entscheiden sich die meisten Hausbesitzer aber immer noch für eine Netzeinspeisung und lassen sich von ihrem Netzbetreiber die eingespeiste Energie vergüten.

Hilfe

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Häufig gestellte Fragen

Was ist die aktuelle Einspeisevergütung?

Die aktuelle Einspeisevergütung liegt im Mai 2024 bei 8,11 ct / kWh. Diese wird sich im August 2024 auf 8,10 ct / kWh korrigieren.

Wie lange bekomme ich die Einspeisevergütung ausgezahlt?

Ab der Inbetriebnahme bekommen Sie einen Vergütungssatz von aktuell 8,11 ct / kWh zugesichert. Auch danach werden Sie weiterhin dafür bezahlt, dass Sie Ihren Strom ins Netz einspeisen und verkaufen. Allerdings kann danach die Einspeisevergütung nach den 20 Jahren abweichen, also höher oder niedriger sein als der aktuelle Betrag.

Muss ich meinen überschüssigen Strom einspeisen?

Sie sind nicht verpflichtet, Ihren Überschuss in das öffentliche Netz einzuspeisen. Die Alternative dazu heißt Nulleinspeisung, wo Sie ihren Strom nur im eigenen Haushalt verwenden.

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