Als Hausbesitzer mit einem Flachdach oder einer Garage überlegen Sie vielleicht, wie Sie einen besseren Ertrag erzielen können. Erfahren Sie, ob und wie Ihnen eine Aufständerung dabei helfen kann.
Geschrieben von Armin Hirschfeld
Zuletzt aktualisiert: 01.07.2024
Damit Solaranlage möglichst gut Strom produzieren können, benötigen diese so viel Sonnenlicht wie möglich in einem Winkel, der so gut es geht 90 Grad entspricht. Dieses Optimum ist natürlich in der Realität nicht einfach so einzuhalten.
Deshalb gibt es Technologien zur Ertragssteigerung wie z.B. die Aufständerung. In diesem Beitrag erfahren Sie, wann sich eine Aufständerung für Sie lohnt, wie viel Sie kostet und was es sicherheitstechnisch zu beachten gibt.
Eine Aufständerung ist eine Konstruktion zur Veränderung des Neigungswinkels von Photovoltaikmodulen, um mehr Ertrag mit der Anlage zu erwirtschaften. Sie kann auf der Unterkonstruktion montiert werden. Eine Aufständerung wird häufig für flache Dächer mit geringer Neigung eingesetzt.
Der optimale Neigungswinkel für eine Photovoltaikanlage liegt bei 30-40 Grad. Im Norden eher etwas mehr, im Süden etwas weniger. Hat Ihre Solaranlage also eine Neigung darüber oder darunter, büßen Sie Ertrag ein. Eine Aufständerung bringt Ihnen mehr Ertrag.
Wenn Sie eine Aufständerung bei einem Flachdach vornehmen, können Sie eine Ertragssteigerung von ca. 15% erzielen, indem Sie eine Aufständerung mit einem Neigungswinkel von 30 Grad einsetzen. Bei einer 15 Grad Winkelanpassung liegt die Verbesserung bei 10%.
Die Antwort ist also ja. Mit einer Aufständerung lässt sich der Ertrag steigern, solange sie nicht einen Winkel von 40 Grad übersteigt.
Neben der Leistungssteigerung der PV-Anlage belohnt die Aufständerung auch mit einer verbesserten Reinigung Ihrer Anlage. Regenwasser kann somit Schmutz und Staub auf den Modulen lösen. Das Wasser fließt durch die Neigung am Modul entlang und tropft schließlich ab. Mögliche Verschmutzungen werden dadurch automatisch mitgespült. Die Anlage bekommt dadurch einen Selbstreinigungseffekt, der bei Solaranlagen auf Flachdächern besonders attraktiv sein kann.
Besonders für Flachdächer lohnt sich eine Aufständerung. Bei Flachdächern liegt der ausgehende Neigungswinkel bei 0 Grad. Somit ist die Stromerzeugung mit einer Solaranlage zwar möglich, aber sie erreicht noch nicht ihr volles Potential. Hier kann die Unterkonstruktion mit einer Aufständerung ergänzt werden, um einen Neigungswinkel von 30 Grad zu erreichen.
Aber auch für Pultdächer, Walmdächer und Satteldächer kann eine zusätzliche Aufständerung interessant werden, sofern noch nicht ein Neigungswinkel von 30 Grad erreicht wurde.
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Es gibt viele spezielle Systeme für Aufständerungen für unterschiedliche Anlagengrößen. Die Preise für Aufständerungen beginnen bei ca. 60€ für ein einzelnes Solarmodul. Haben Sie eine größere Anlage, sind zusammenhängende Aufständerungssysteme besser geeignet. Bei diesen Systemen ist der Preis pro Modul bzw. einzelner Aufständerung niedriger und liegt bei ca. 40 bis 50€ pro genutztem Solarpaneel.
Mit der Veränderung des Neigungswinkels treten neue Risiken und Gefahren ein, die Sie einplanen sollten. Hier haben wir mal die wichtigsten Punkte für Sie zusammengetragen:
Bautenschutzmatte unterlegen: Um mit der zusätzlichen Unterkonstruktion in Form von der Aufständerung die Dachhaut nicht zu beschädigen, sollten Sie eine Gummimatte, auch “Bautenschutzmatte” genannt, unter die Aufständerung legen. Das erhält die Bausubstanz und bietet zusätzlichen Schutz.
Ballastierung einplanen: Damit Ihre Solaranlage nach wie vor sicher bleibt, muss eine Ballastierung an der Photovoltaikanlage angebracht werden. Diese verhindert, dass sich Teile der Anlage bei Unwetter lösen und Personen- oder Sachschäden verursachen. Beachten Sie das große zusätzliche Gewicht der Ballastierungen, welche in der Statik Ihres Gebäudes, Garage oder Carport vorgesehen sein muss.
Windleitblech installieren: Um die Anlage weniger anfällig für den Wind zu machen, empfehlen wir das Anbringen eines Windleitblechs. Dieses wird bei einigen Anbietern direkt bei der Aufständerung mitgeliefert. Dieses Blech schützt Ihre PV-Module gegen starke Stürme und Winde. Ein Windleitblech ermöglicht Ihnen auch, insgesamt weniger Gewicht für die Ballastierung einzusetzen, was aus statischen Gründen interessant sein kann.
Was die Steigerung der Erträge von PV-Anlagen angeht, kann man klar festhalten, dass durch eine Aufständerung die Leistung bis zu 15% angehoben werden kann. Gerade für Flachdächer ist die Anpassung des Neigungswinkels von 0 Grad auf ca. 30 Grad interessant.
Andererseits fallen für die Aufständerung zusätzliche Anschaffungskosten und Aufwand für die Installation an. Außerdem kommt mit einem steileren Neigungswinkel der Solarmodule auch die Anfälligkeit für starke Winde und Stürme hinzu.
Deshalb muss zusätzlich eine Ballastierung organisiert werden. Zwar sind bspw. Rasenkantsteine für wenig Geld zu haben, doch sind Zeitaufwand und Transportkosten hinzuzurechnen.
Zusammengefasst lässt sich also sagen: Mehr Leistung, ja. Ob eine damit eine höhere Wirtschaftlichkeit erreicht wird, muss immer im Einzelfall betrachtet werden. Rechnen Sie es unbedingt vorher genau aus mit unserem PV-Ertragsrechner.
Übrigens: Bevor Sie sich Gedanken um eine Aufständerung machen, sollen Sie vorher prüfen, ob Ihre PV-Anlage bzw. Ihr Dach frei von Verschattungen ist. Diese haben nämlich einen viel höheren Einfluss auf Ihre Anlagenleistung und können Ihre Erträge förmlich ruinieren. Mehr zum Thema Verschattungen erfahren Sie hier.
Wo kann ich eine Aufständerung erwerben?
Eine Aufständerung können Sie online beim Großhändler bestellen, sofern Sie die Installation selber übernehmen wollen. Ansonsten können Sie bei Ihrem lokalen Solarfachbetrieb anfragen und sich die Aufständerung darüber installieren lassen.
Hausguru verfügt deutschlandweit über Solarfachbetriebe, welche Ihnen für eine Angebotsstellung zur Verfügung stehen. Somit finden Sie ganz einfach eine Fachfirma für Ihre Solaranlage.
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