Garagendächer sind eine hervorragende Alternative, um eine Solaranlage zu installieren. Alle Infos zu Kosten, Montage und mehr erfahren Sie hier.
Geschrieben von Armin Hirschfeld
Zuletzt aktualisiert: 01.07.2024
Es gibt viele Gründe, warum man eine PV-Anlage auf einer Garage installieren würde. Ein Grund ist häufig direkt in der Garage zu finden: Ein E-Auto. Wenn Sie Ihr Auto in einer Garage parken, haben Sie vielleicht auch Ihre Wallbox in oder an der Garage, um das Auto dort zu laden. In dem Fall ist es praktisch, wenn sich die Solaranlage gleich darüber befindet und über eine Wallbox das E-Auto mit Solarstrom laden kann.
Auch kann es sein, dass Ihr Dach aufgrund von Verschattungen, Dachgauben oder anderen Hindernissen wie Schornsteinen nicht so gut für eine Solaranlage geeignet ist, wie Ihr Garagendach. Manchmal ist die Garage einfach besser gelegen für die Sonneneinstrahlung als das Hausdach.
Ein weiterer Grund ist die Optik. Gefällt Ihnen das Aussehen Ihres Daches mit der Solaranlage nicht, dann ist häufig die Garage eine gute Alternative, weil diese meistens mit einem Flachdach oder Pultdach versehen ist. Wird darauf eine Solaranlage installiert, kann diese von der Straße oder der Einfahrt nicht so einfach bis gar nicht gesehen werden.
Die Preise variieren natürlich immer von Standort, Anbieter, verwendeten Produkten und Marktlage, aber ich habe mal hier eine ungefähre Rechnung aufgestellt, mit der Sie kalkulieren können.
Bei einer Einzelgarage mit 12 Modulen mit insgesamt 4 kWp sind das Gesamtkosten von ca. 6.000€, die für die Installation einer Photovoltaikanlage fällig werden. Je größer die Anlage ist, desto kleiner wird der Preis pro installiertem kWp. Bei Anlagen auf kleineren sind die Kosten für die Anmeldung, Montage und Elektriker verhältnismäßg groß in Bezug auf die Gesamtkosten. Kommt noch ein neuer Wechselrichter oder Zählerschrank dazu, muss man von höheren Kosten ausgehen.
In den aufgeführten Kosten sind bereits einige Kostenfaktoren inbegriffen. Diese sind unter anderem:
Solarmodule
Elektriker (Arbeitsleistung)
Montage (Arbeitsleistung)
Anmeldung
Unterkonstruktion
Je nachdem ob es sich bei der Anlage um eine Erweiterung einer bestehenden Anlage handelt, ein Inselbetrieb oder eine Neuinstallation handelt, müssen eventuell noch zusätzliche Kosten für die Umbaumaßnahmen und weitere technische Geräte wie z.B. einen Wechselrichter oder Leistungsoptimierer eingeplant werden.
Sofern Sie noch nicht über einen Wechselrichter verfügen, sollten Sie diese Kosten unbedingt noch mit berücksichtigen. Den benötigen Sie in jedem Fall, um den Gleichstrom der PV-Anlage in Wechselstrom für den häuslichen Gebrach umzuwandeln.
Wollen Sie den produzierten Strom auch in der Nacht oder am frühen Morgen nutzen? Dann macht es Sinn, auch über einen Stromspeicher nachzudenken, damit Sie den überschüssigen Strom aus den Sonnenstunden rund um die Uhr einsetzen können.
Den überschüssigen Strom ins Netz einspeisen lohnt sich für neue Anlagen nicht. Stattdessen können Sie Ihren Eigenverbrauch anpassen und Ihre Autarkie erhöhen, indem Sie den Überschuss mit einem Stromspeicher zwischenspeichern oder mit dem PV-Strom das E-Auto laden.
In der Regel ist es so, dass je größer die Anlage ist, desto höher ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass Sie weniger Strom verbrauchen als Sie produzieren. Dieser Strom kann genutzt werden, um den fortlaufenden Stromverbrauch zu decken, der abseits der Sonnenstunden besteht. Das betrifft beispielsweise den Kühlschrank, das WLAN, alle möglichen Lampen und viele weitere. Haben Sie keinen Stromspeicher, müssen Sie also wieder Strom aus dem Netz beziehen.
Meistens lohnt sich also ein Stromspeicher bei einer PV-Anlage, die genug Strom produziert, dass er ausreicht, um den Stromspeicher auch vollständig laden zu können. Haben Sie einen 10 kWh Speicher sollten Sie also genug Überschüsse produzieren, um den Speicher laden zu können. Unter einer Anlagengröße von mindestens 10 kWp passiert das eher selten. Auch sind größere PV-Anlagen (größer als 10kWp) auf den meisten Garagen platztechnisch gar nicht zu realisieren ist. Hier könnte Ihnen eventuell der Batteriespeicher eines E-Autos als Alternative dienen, weil dieser ebenfalls für eine Versorgung im Haushalt nützen kann.
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Bei Garagen sind meistens Flach- oder Pultdächer vorzufinden. Beide sind für eine Photovoltaikanlage geeignet. Die Module lassen sich verhältnismäßig einfach montieren, weil man keine besonderen Sicherheitsvorkehrungen treffen muss. Es wird die Unterkonstruktion angebracht und die Module können einfach auf den Schienen angebracht werden.
Auch für ein Garagen-Schrägdach mit einer Neigung von 30 Grad oder mehr lohnt sich eine PV-Anlage. Hier muss beachtet werden, dass Schutzausrüstung wie ein Gerüst, Absturzsicherung und evtl. ein Sicherheitsgurt notwendig ist.
Haben Sie andere Gebäude, Bäume oder andere Hindernisse, die die Garage zu bestimmten Tageszeiten verdecken, müssen Sie davon ausgehen, dass die Solaranlage weniger Strom produziert.
Wenn Sie also Ihre Ersparnisse oder Autarkie berechnen, müssen Sie die Verschattungen mit einberechnen, um zu evaluieren, ob sich die Garagen-Anlage für Sie lohnt.
Dass eine Fläche mal verschattet ist, kommt häufig vor. In der Regel produziert die Anlage bei minimalen Verschattungen genug Strom, um den Energiebedarf weitesgehend zu decken, vor allem wenn die Anlage zum Sonnenhöchststand nicht verschattet ist und ein Stromspeicher existiert.
Wenn Sie allerdings die Wahl zwischen verschiedenen Dachflächen haben und die Garage ist zu großem Teil über den Tag verschattet, sollten sich für eine andere Dachfläche entscheiden. Verschattungen werden oft unterschätzt und gerade bei einer kleineren Anlage wie auf einer Garage können die Erträge erschreckend gering ausfallen.
Die Größe Ihrer Garage ist nicht entscheidend, ob eine Photovoltaikanlage installiert werden kann, weil die Größe einer Solaranlage variabel angepasst werden kann. Die wichtige Frage ist, ob die Garage groß genug ist, um eine Anlage zu installieren, die Ihren Strombedarf decken kann.
Gehen wir mal von einer Größe einer Einzelgarage von 3 Metern Breite und 8 Metern in der Länge aus. Bei einer Modulgröße von 1722 x 1134 mm passen insgesamt 8 Solarmodule auf das Dach. Das entspricht einer Leistung von ca. 3,4 kWp. Das reicht nicht aus, um den Energiebedarf eines Einfamilienhauses vollständig zu decken. Das muss aber nicht unbedingt ein Problem sein, wenn Sie nur einen Teil Ihres Strombedarfs mit PV zu decken versuchen, z.B. um ein E-Auto zu laden oder andere bestimmte elektrische Geräte zu betreiben. Es kommt wie immer auf Ihr Ziel an, was Sie erreichen wollen.
Photovoltaikanlagen sind inkl. Dachunterkonstruktion zwischen 15 und 20 kg pro Quadratmeter schwer. Ein gängiges Garagendach muss standardmäßig mindestens einem Gewicht von 350 kg standhalten können. Eine Solaranlage kann auf einer herkömmlichen Garage also ohne Probleme montiert werden. Sie sollten in jedem Fall vor der Installation das Dach für eine Eignung von einer Fachfirma oder einem Sachverständigen prüfen lassen.
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