Einige Fassadentypen lassen sich tatsächlich gut mit dem Hochdruckreiniger säubern, bei anderen sollte man vorsichtig sein. Wichtig ist, die Fassade nicht mit falscher Anwendung zu beschädigen. Wir klären Sie auf.
Geschrieben von Peer Joeressen
Zuletzt aktualisiert: 01.07.2024
Hat Ihre Fassade mal wieder einen Abwasch nötig und Sie stellen sich die Frage, ob der Hochdruckreiniger eine geeignete Methode zur Fassadenreinigung ist? Oder Sie wollen den Dampfstrahler verwenden, aber wollen vorab noch wissen, was es zu beachten gibt? Hier finden Sie alles wichtige zusammengefasst.
So wie der Name schon erahnen lässt, handelt es sich bei einem Hochdruckreiniger um ein Reinigungsgerät, das Wasser und andere Flüssigkeiten mit einem starken Druck gegen Oberflächen spritzen kann, mit dem Ziel, hartnäckige Verschmutzungen aller Art von einer soliden Oberfläche zu entfernen.
Einige Hochdruckreiniger verfügen auch über eine Heißwasserfunktion. Deshalb werden Hochdruckreiniger auch häufig als Dampfstrahler bezeichnet, weil sie Wasserdampf in Temperaturen von bis zu 160 Grad hervorbringen können.
Einweichen und einwirken lassen:
Bevor der Hochdruckreiniger richtig zum Einsatz kommt, wird die Fassade leicht mit Wasser besprüht, damit die Verschmutzungen und Ablagerungen einweichen können. Dazu 1-2 mal mit einem Sprühgerät, Gartenspritze oder mit dem besagten Reinigungsgerät aus diesem Beitrag bei niedrigem Druck nass spritzen und 10 min warten.
Tipp: Falls Sie mit Algen, Moosen oder Schimmel zu kämpfen haben, geben Sie dem Wasser eine desinfizierende Mikrobiozid-Lösung hinzu. Es gibt Spezialreiniger für organische Ablagerungen, welche die Sporen abtöten und eine schnelle Rückbildung dieser Organismen verhindern.
Mischen Sie das Reinigungsmittel dem Wasser bei. Die Rückstände lösen sich so schneller von der Wand. Das erleichtert ebenfalls die gleich nachfolgenden Arbeitsschritte.
Lassen Sie die Lösung in dem Fall etwas länger einwirken, mindestens 25 Minuten.
Die Rückstände abdampfen:
Stellen Sie eine Flachdüse ein. Setzen Sie den Druck auf 80 bar. Falls Sie über eine Heißwasserfunktion verfügen, dann stellen Sie die Temperatur auf 60-80 Grad ein. Über 80 Grad geht auch, dann sterben organische Ablagerungen wie Algen, Pilze und Schimmel auch aufgrund der Temperatur. Eine heiße Temperatur beschleunigt den Reinigungsvorgang.
Halten Sie die Düse auf die Fassade und lassen Sie etwa 30-50 cm Abstand zwischen Düse und Hauswand. Spritzen Sie die Fassade jetzt an allen betroffenen Stellen ab. Lassen Sie die Düse dabei immer in Bewegung und halten Sie nicht an einer Stelle für mehrere Sekunden an. Das kann sonst Schäden an der Fassade verursachen.
Eine Schutzbrille ist Pflicht, besonders wenn Sie mit hohen Temperaturen oder Algiziden (Grünspanentferner) gearbeitet haben.
Sie werden beim Abspritzen schnell den Farbstreifen nach der Bearbeitung erkennen. Sollten immer noch Rückstände verbleiben, können Sie an diesen Stellen mehrmals entlang gehen, aber auch in diesem Fall nicht mit der Düse stehenbleiben.
Sie können auch probieren, den Druck nach oben zu regulieren und einen stärkeren Strahl einzusetzen oder die Temperatur zu erhöhen.
Übertreiben Sie es dabei nicht, weil eine zu hohe Belastung zu Schäden der Fassade oder Bausubstanz führen würde. Mehr dazu erfahren Sie im weiteren Verlauf hier auf dieser Seite.
Lassen Sie anschließend die Fassade vollständig trocknen. Das dauert je nach Wetterlage unterschiedlich lange. Deswegen lieber etwas länger warten als zu kurz.
Eine Teleskoplanze kann übrigens mit der richtigen Düse auch in Kombination mit einem Hochdruckreiniger verwendet werden, ohne zu viel Druck auf die Fassadenoberfläche auszuüben. Eine Breitkopdüse kann beispielsweise den Druck gleichmäßig auf die Fassade verteilen und Reinigungsflüssigkeiten oder Osmosewasser schonend versprühen.
Langzeitschutz auftragen (optional):
Sind alle Rückstände und Verschmutzungen weg? Top! Folgt keine Nachbehandlung mit einer Imprägnierung, ist es eine Frage der Zeit bis die ersten Algen und Pilze wieder an Ihrer Fassade Gefallen finden und sich ansiedeln.
Gegen diesen Vorgang hilft eine Fassadenimprägnierung. Hier wird eine wasserabweisende Schicht aufgetragen. Dadurch kann neuer Dreck, Staub und Pollen nicht haften. Diese Schicht erhält sich ca. 10 Jahre, bevor sie erneuert werden muss. Sie haben also eine lange Zeit Ihre Ruhe, bevor Sie wieder an Ihre Fassade denken müssen.
Jetzt 100% kostenfreie Probefläche vereinbaren
Erhalten Sie vor Ort eine kostenfreie Probefläche von unserem Partner Fassadenwunder - deutschlandweit verfügbar
Hat Ihre Fassade Risse, Löcher oder sonstige Schäden? Dann sollten Sie von der Verwendung eines Hochdruckreinigers absehen. Das Dampfstrahlen kann nämlich die Defekte noch weiter vertiefen, die Bausubstanz belasten oder Feuchtigkeit in die Hauswand eindringen. Genau das gleiche gilt für behandelte Holzfassaden oder weiche, durchlässige und undichte Verkleidungen. Das Dampfstrahlen ist hier nicht empfehlenswert.
Haben Sie sichtbare Ausblühungen auf der Fassadenoberfläche? Dann ist es ein Hinweis auf Feuchtigkeit. Eine mit Salpeter überhäufte Wand muss erstmal mit geeigneten Mitteln behandelt werden. Sie können zwar mit dem Hochdruckreiniger die Ablagerungen entfernen, aber sorgen damit für zusätzliche Nässe und die Ausblühungen entstehen erneut. In so einem Fall hilft eher eine Hydrophobierung.
Suchen Sie nach einer schnellen und wirksamen Methode, um Ihre Fassade aus Klinker, Stein, Beton oder Rauputz wieder sauber zu bekommen, dann ist das Hochdruckreinigen ein verlässlicher Weg, da alleine das heiße Wasser Wirkung zeigen wird.
Selbst bei hartnäckigen Ablagerungen wie Haftwurzeln von Efeu zeigt der Dampfstrahler Wirkung.
Die Gefahr besteht bei keiner Vorerfahrung mit dem Dampfstrahler, dass man neben der Fassade auch Fenster beschädigt oder sich selber gesundheitlich gefährdet.
Halten Sie sich ausreichend Zeit frei, um die Arbeiten durchzuführen oder beauftragen Sie eine Fachfirma. Ein professioneller Dienstleister kann diese Arbeiten schnell und sicher durchführen. Mit dem Angebotsvergleich auf Hausguru erhalten Sie günstige Angebote und können das beste für sich auswählen.
Ebenso können Sie mit einem unserer weiteren Beiträge vorab Ihre Kosten für eine Fassadenreinigung abschätzen.
Sie besitzen noch keinen eigenen Hochdruckreiniger? Geräte dieser Art sind keine Seltenheit mehr und jeder Hausbesitzer hat einen in der Garage oder im Gartenhäuschen stehen. Es lohnt sich also, den Nachbarn, Bekannten oder Familienangehörigen nach Hilfe zu fragen. Die Wahrscheinlichkeit ist hoch, dass jemand aushelfen kann, ohne dass Sie Geld für ein neues Gerät ausgeben müssen.
Alternativ gibt es die Möglichkeit, sich einen Hochdruckreiniger beim Baumarkt auszuleihen. Sie können natürlich auch einen kaufen. Es gibt eine breite Auswahl von Dampfstrahlern im Baumarkt, im Fachhandel oder im Online Shop. Lassen Sie sich beraten, welches Gerät für Ihre Bedürfnisse am besten geeignet ist. Es gibt ein paar Details und Unterschiede, auf die es zu achten gilt: elektrisch oder mit Motorantrieb, um ein Beispiel zu nennen.
Ja, Dampfstrahlen kann Spaß machen, wenn man sieht, wie einfach der Druck von der Fassade verschwindet. Wenn man aber die Vorbereitung bedenkt, die Mengen an Schmutzwasser, das um das Haus herum verteilt wird und der dabei entstehende Dreck. Dann ist das Erlebnis für viele doch eher stressig und zeitaufwendig. Wir wollen also mal einen Blick über den Tellerrand wagen und uns die alternativen Reinigungslösungen anschauen.
Sprühgerät: Diese Methode wird von den meisten Spezialisten für Fassadenreinigung eingesetzt. Mit dem Sprühgerät wird ein Spezialreiniger aufgetragen, der die Algen, Moose und Schimmelpilze von der Fassade löst. Anschließend wird die Fassade mit niedrigem Druck schonend abgespült. Die Fassade bleibt somit intakt, es wird wenig Material benötigt und die Wirkkraft ist hoch.
Sandstrahlen: Auch wenn Feinsand mit hoher Geschwindigkeit auf eine verschmutzte Fassade trifft, kann dieser den Dreck super lösen. Vor allem bei Ausblühungen auf Klinker- oder Putzfassade sind Sandstrahlen super, weil es keine anschließende Trockenzeit benötigt wird, um eine Imprägnierung aufzubringen.
Trockeneis: Diese Methode wird von einigen Gebäudereinigern eingesetzt, um Verschmutzungen verschiedenster Art ohne Rückstände zu reinigen. Wer sich für Trockeneis entscheidet, muss mit etwas höheren Kosten rechnen, kann sich aber auf ein gutes Ergebnis einstellen. Gerade bei besonders schwierigen Verschmutzungen wie Lacke von Graffiti kann Trockeneis helfen.
Wurzelbürste: Schlussendlich kann eine Fassade auch per Hand gereinigt werden. Nehmen Sie dazu eine Wurzelbürste, einen Eimer Wasser und ein geeignetes Reinigungsmittel. Bei ausreichender physischer Einwirkung können viele Verschmutzungen auch so gelöst werden. Diese Methode eignet sich natürlich nur für kleinere Flächen.
Sieht Ihre Fassade nach der Reinigung immer noch brüchig, rissig oder offenporig aus? Ist der letzte Anstrich schon über 20 Jahre her? Dann könnte es Zeit für einen neuen Anstrich sein. Das ist eher selten. In den meisten Fällen ist die Fassadenoberfläche auch nach dem Abwasch völlig intakt und kann optional noch imprägniert werden.
Falls Sie sich unsicher sind, können Sie die Situation von einem Fachmann wie etwa einem Maler bewerten lassen. Gegen einen neuen Anstrich nach einer längeren Periode ist nichts einzuwenden, weil ein neuer Anstrich zur Werterhaltung Ihrer Immobilie beiträgt.
Hausguru verfügt deutschlandweit über Fachfirmen rund ums Haus. Unter anderem können wir Ihnen Experten in den folgenden Standorten vermitteln.
Im kostenfreien Angebotsvergleich von Hausguru bekommen Sie unverbindliche Angebote von Fachfirmen, welche die gefragte Dienstleitung bei Ihnen erbringen können. Am Ende entscheiden Sie, wen Sie wählen.